Walter Wagner und Andreas Rudolph von OpenIndex, die u.a. immo.openindex.de betreiben und technischer Dienstleister bei der Immobilienhanse und Immobiliendiskussion sind, haben eine Maklersoftware entwickelt, die unter einer Freeware-Lizenz kostenlos erhältlich ist und zukünftig sogar unter einer Open Source Lizenz (LGPL) verfügbar sein soll.

OpenEstate ImmoTool ist in Java entwickelt und somit auf allen gängigen Betriebssystemen wie Windows, Mac OS X oder Linux lauffähig. Hierzu muss noch mal erwähnt werden, dass die Auswahl an Maklersoftware für Mac OS X sich momentan auf einen Anbieter beschränkt und für Alternative Betriebssysteme überhaupt keine Angebote existieren.

Durch die Freeware-Lizenz ist die Software nicht nur kostenlos verfügbar, sie soll auch zusammen mit den Anwendern weiterentwickelt werden. Im ersten Schritt wird es Entwickeln möglich sein eigene Addons zu entwickeln und die Software um neue Funktionen zu erweitern. Alle Benutzer können zudem kostenlos den Support über ein Ticketsystem oder im Blog in Anspruch nehmen. Die gemeinsame Weiterentwicklung, sei es durch Anregungen zu neuen Funktionalitäten oder durch Beisteuerung von Addons, soll OpenEstate ImmoTool zu einer Software machen, die alle Anforderungen von kleinen und mittelständischen Betrieben erfüllt.

Auszug aus dem (bisherigen) Funktionsumfang

  • Integrierte Datenbank auf XML-Basis mit Backup/Restore-Funktion
  • Modularer Aufbau, kann durch Addons erweitert werden
  • Immobilien-Verwaltung ohne Einschränkung bei der Anzahl von Immobilien oder Mitarbeitern
  • Export der Immobiliendaten über Schnittstellen an z.B. Immobilienportale
  • Import von Immobiliendaten in OpenImmo und OpenEstate XML
  • Export von Immobiliendaten als HTML-Seite
  • Direkter von Immobiliendaten via FTP
  • Export von Immobiliendaten ins Dateisystem
  • Modul für Adress- und Kontaktverwaltung, Gruppierung von Kontakten, Verknüpfungsmöglichkeit mit Immobilien, Terminen und Aufgaben
  • Modul für Termin- und Aufgabenverwaltung, Einbindung externer Kalenderdaten im iCal-Format (z.B. Google Calendar)
  • Integrierter RSS-Reader
  • Automatischer Download und Installation von Updates
  • Ausfühliches Handbuch
  • uvm.

Bei der Bedienung der Software fällt vor allem bei der Eingabe von Immobiliendaten auf, dass hier eine ganze Reihe neuer Optionen, z.B. bei der Wahl der Ausstattungsmerkmale oder bei den Beschreibungstexten, angeboten werden. Ein Merkmal kann auch eine Mehrfachauswahl zulassen. Bei der Eingabe der Daten für eine Wohnimmobilie (Etagenwohnung) zur Miete werden beispielsweise Felder zur Erfassung von Umgebungsinformationen angezeigt. Hier können dann z.B. Distanzen zu diversen POI´s wie Schulen, Flughafen, Restaurants, etc. oder diverse Angabe zur Lage oder zum Gebiet gespeichert werden.

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Im Schnittstellen-Modul können beliebig viele Export-Schnittstellen angelegt werden. Die Schnittstellen-Definitionen werden als XML gespeichert und lassen sich bei Bedarf einfach wieder importieren oder auch weitergeben. Keine komplizierten Einrichtungsanleitungen mehr. Einfach Definitionsdatei erhalten und importieren und die Schnittstelle ist eingerichtet. Als Transportweg stehen hier der Transfer auf einen FTP-Server und das Speichern auf der lokalen Festplatte zur Verfügung. Beim Speicherformat kann zwischen OpenImmo, OpenEstate XML und der Generierung einer HTML-Seite gewählt werden. Der HTML-Seite kann ein Stylesheet mitgegeben werden.

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Ein weiteres interessantes Feature ist die Import-Schnittstelle für Immobiliendaten. Hiermit lassen sich Objekte per OpenImmo oder OpenEstate XML importieren. Eine weitere Möglichkeit große Mengen von Objektdaten zu importieren ist der Maklersoftware-Export. Dahinter verbirgt sich ein FTP-Server der bei Bedarf gestartet werden kann. Wer seine Maklersoftware wechseln möchte und keinerlei Möglichkeiten hat die Daten komplett zu übernehmen, der nutzt einfach die in quasi jeder Maklersoftware vorhandene Schnittstelle für FTP-Uploads und überträgt seine gesamten Immobiliendaten auf localhost, also auf den eigenen rechner, auf dem ja jetzt ein FTP-Server läuft. Eine wirklich pfiffige Idee.

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Das bereits erwähnte OpenEstateXML Format ist ein alternativer Standard zur Übertragung von Immobiliendaten, das ImmoTool stellt quasi die Referenzimplementierung dar. In den in Deutschland gängigen Austauschformaten OpenImmo oder CSV lassen sich nur begrenzt Informationen unterbringen. Die Weiterentwicklung ist schleppend, der Zugang nur durch Gebühren möglich. OpenEstate soll ein offener Standard sein, der für alle frei zugänglich sein soll. Lizenzgebühren oder Kosten für Dokumentation fallen nicht an, jeder kann sich an der Weiterentwicklung beteiligen.

Man darf gespannt sein wie ImmoTool von den Anwendern angenommen wird und ob es mit der Zeit auch Addons von Drittanbietern geben wird.