Google Places ist der nicht mehr ganz so neue Name für das ehemalige Google Local Business Center, quasi dem Branchenverzeichnis von Google. Wer dort einen Eintrag hat, und das sollte jedes lokal tätige Unternehmen heutzutage haben, erhält dort eine Unternehmensseite, eine Place Page. Auf dieser Seite werden Informationen zum Unternehmen dargestellt. Die Basisdaten gibt man selber ein, ebenso wie Videos, Fotos, Öffnungszeiten etc.
Bis vor ein paar Tagen wurden bei ortsbezogenen Suchanfragen noch bis zu sieben relevante Einträge aus Googles Branchenverzeichnis neben einer kleinen Google Map in der Suchergebnisliste dargestellt. Je nach Suchbegriff und Ort, konnte eine gute Platzierung innerhalb dieser prominenten Ergebnisse einen enormen Traffic bedeuten, auch wenn die Unternehmensseite in den organischen Suchergebnissen nicht ganz so gut gelistet ist.
Nun hat Google Place Search eingeführt, das die lokalen Ergebnisse direkter und prominenter in die Suchergebnisliste aufnimmt. Lokale Suchanfragen werden entweder anhand der IP-Adresse, durch eine manuelle Eingabe oder durch einen Ort in der Suchanfrage erkannt. Die lokalen Einträge werden jetzt in der gleichen Größe wie andere Elemente der Suchergebnisliste dargestellt und unterscheiden sich vor allem durch einige Zusatzinformationen, die aus den Google Place Pages stammen. So wird der Eintrag mit einem kleinen Google Maps Marker, wenn vorhanden dem Logo und der Adresse auf der linken Seite ergänzt. Rechtsbündig findet man den Link zur Places Page und, wenn vorhanden, Hinweise auf Bewertungen.
Wer eine Google Place Page erstellt, muss sich damit abfinden, dass es ab jetzt möglich ist Bewertungen zum Unternehmen abzugeben. Das kann sowohl direkt bei Google, als auch auf einer der angeschlossenen Content-Partner wie etwa Qype.de passieren. Sind Bewertungen von verschiedenen Partnerseiten vorhanden, werden die Links direkt unter der Kontaktadressen im Eintrag zusammengefasst. Wirklich Einfluss nehmen kann ein Unternehmen hier nicht. Zwar kann ein Kommentar als unangemessen gemeldet werden, wie darauf reagiert wird entscheidet Google bzw. das jeweilige Unternehmen das den Content liefert.
Das Thema Maklerbewertungen wurde hier ja schon öfter diskustiert. Auch wenn es noch kein größeres dediziertes Portal für diesen Zweck gibt, kann längst an den unterschiedlichsten Stellen ein Kommentar zu jedem Unternehmen abgegeben werden. Google aggregiert diese Bewertungen nun schön prominent in den Suchergebnissen. Entziehen kann man sich dem nur über die Entfernung der Places Page.
Die typische Bewertung wird jedoch über einen Freitext und eine 5-Sterne Skala abgegeben. Differenziertere Bewertungskritierien sind nicht vorhanden, was nicht selten zu „sehr emotionalen“ Texten auf den Bewertungsseiten führt.
Ich wundere mich, dass noch immer kein relevantes Portal für Maklerbewertungen entstanden ist. Bei den ganzen verstreuten Bewertungen wäre auch schon fast ein eigener Aggregator für Maklerbewertungen denkbar. Kombiniert mit gängigen Tools des Social Media Monitorings, etwa die automatische Einstufung der Stimmung eines Forenkommentars oder eines Tweets, der Identifizierung von influencern u.ä., könnte das für Unternehmen wichtige Informationen liefern. Aber das ist ein anderes Thema.
Also Unternehmen kann man auf Google schon seit Jahren bewerten, das ist nichts neues.
Ulf
Maklerbewertungen : Ist in Arbeit ! http://www.immoobserver.com/
Wenn ich ein tolles und günstiges Haus/Wohnung bei einem Makler gefunden habe, würde ich zunächst die Bewertung des Maklers lesen und erst dann entscheiden, ob ich mich bei ihm wegen des Hauses/Wohnung melde? Sind nicht Objekt und Provision die wichtigsten Kriterien? Für wen sind Maklerbewertungen vorteilhaft?
@ Frank S. : Für Bewertungsportale 🙂
@ Frank
Man kann es so wie @cabel sehen ODER ABER behaupten: Für Verbraucher, insbesondere Auftraggeber, wie qualifizierte Anbieter gleichermaßen.
Kann schon richtig wertvoll sein, schräge Vögel rechtzeitig zu erkennen…
„Kann schon richtig wertvoll sein, schräge Vögel rechtzeitig zu erkennen…“
Deshalb ist auch von *Immoobserver* abzuraten ! 😉
@FrankS, es gibt die Dominanz des Objekts, d.h. wenn ich DIESES Haus will, komme ich an dem Anbieter(z.B. Makler) nicht vorbei. Das Problem gab es auch bei Bauträgern. Was nützt es, wenn ich BauträgerX sympatisch finde, wenn auf dem geeigneten Grundstück, das für mich paßt, BauträgerY baut ?
Bewertungen sind kurioserweise eher für die Immobilieneigentümer interessant, weil nur diese die „Vertragsfreiheit“ haben. Problematisch(er) als bei anderen „Unternehmensbewertungen“ ist, ist der Immobilienmakler nun einmal Makler des Eigentums eines Anderen ist und diese beiden Ebenen häufig miteinander verwechselt werden.
@derherold
„Bewertungen sind kurioserweise eher für die Immobilieneigentümer interessant“
Sehe ich auch so. Aber der Anteil dieser „Bewertungsgruppe“ ist äußerst gering im Verhältnis zu den Wohnungssuchenden, welche die Bewertungen dominieren und bei „Objektdominanz“ fast keine Rolle spielen dürften. Auch müsste man die Bewertungen der Objektanbieter von den Bewertungen der Objektsuchenden trennen, da die Dienstleistung jeweils eine andere ist.
> da die Dienstleistung jeweils eine andere ist.
Wie das?
@Ralf Cabel
Etwas präziser: Die Dienstleistung im Auftrag des Eigentümers beinhaltet eher die Verkauf-und Vermarktungsqualitäten des Maklers, der Anbieter würde also den Verkaufserfolg des Maklers bewerten. Diese Bewertung würde Sinn machen und wäre objektiv. Für den Objektsuchenden (andere Dienstleistung: Besichtigungen durchführen und Angebote finden) spielt eher die Sympathie während der Besichtigungen eine Rolle. Da die Anzahl der Bewerber bei einem interessanten Objekt in Ballungsgebieten oft überwiegt, dürfte die Bewertung des Maklers hier subjektiv verzerrt sein und bei Objektdominanz wiederum auch eine untergeordnete Rolle spielen. Bewertet müsste hier eigentlich aber ein grosses Objektangebot bzw. die Schnelligkeit, ein passendes Objekt zu finden.
Interessent an Makler:
„Oh, Sie sind aber sympathisch und servil. Sorgen Sie doch jetzt bitte auch noch dafür, daß der Verkäufer noch `etwas am Preis macht´. “
Eigentümer an Makler:
„Show me the money !“
So ein Bewertungsportal lässt sich doch sicher auch als objektive Umfrage aufbauen, bei der es nicht vordergründig um die Persönlichkeit des Maklers, sondern um die Kompetenz gehen könnte.
Wie bereits erwähnt.. Schnelligkeit in der Bearbeitung von Anfragen, Eingehen auf Wünsche der/des Suchenden etc. , so dass „Rachebewertungen“ ausgeschlossen werden könnten.
@Herr Mehr, auch zuvor bestand bereits die Möglichkeit der Bewertung von Unternehmen. Macht aber nix, trotzdem an dieser Stelle mal Danke für die immer neuen Infos.
Schöne Gedanken, die hier kreisen…
Ich denke, ob ein derartiges Portal Sinn macht, wird die Zukunft zeigen.
Ratgeber braucht keiner, gekauft werden sie trotzdem ;-))
„Auch müsste man die Bewertungen der Objektanbieter von den Bewertungen der Objektsuchenden trennen, da die Dienstleistung jeweils eine andere ist.“
@derherold
Völlig richtig großer „HEROLD“, die Ansprüche sind sicher andere.
Insoweit dürften wir unsere Hausaufgaben in Sachen Makler schon erledigt haben ;-))
Mehr Kopfzerbrechen bereiten uns derzeit die Fragenkataloge für Gutachter und Hausverwalter. Wer also Lust hat für deren Zielgruppen relevante Fragen zu formulieren, nur zu – immer her damit ;-))
Ein Maklerportal und auch noch EU-weit wäre eine gute Sache!
Ich fürchte das bei den Bewertungen auch Missbrauch getrieben wird.
Aber immerhin muss sich der Bewerter registrieren.
Ulf
Ganz neu dazu die „Google HotPot“ Suche (zur Zeit noch nicht auf deutsch):
http://www.google.com/hotpot
http://mashable.com/2010/11/16/google-hotpot/
http://google-latlong.blogspot.com/2010/11/discover-yours-local-recommendations.html
http://business.chip.de/news/Google-Hotpot-Kombiniert-Lokalisierung-und-Fans_45713012.html