Nach dem Verkauf der Scout24-Gruppe an Hellman & Friedman scheint ein schneller Umbau anzustehen. Der Focus will erfahren haben, dass noch im Februar „etwas Größeres“ bevorstehen soll.

Zum einen soll Scout24-CEO Martin Enderle gehen. Dafür kommt angeblich Greg Ellis, der zuletzt CEO der australischen REA Group (realestate.com.au, casa.it, atHome.lu, u.a.) war und unerwartet gekündigt hatte. Bereits im Dezember gab es Berichte von einem hohen Angebot an Ellis von Scout24, bei dem die REA Group nicht mithalten konnte oder wollte, die ihm (angeblich) „nur“ $700.000 gezahlt hatte. Greg Ellis übernahm 2008 den CEO-Posten von Simon Baker, der jetzt u.a. das PropertyPortalWatch.com-Blog betreibt. Angeblich wird Ellis mit dem neuen Job zum bestbezahltesten australischen Manager außerhalb Australiens.

Ellis soll den Personalabbau bei der Scout24-Holding vorantreiben. Dabei könnten bis zu 80% der etwa 100 Stellen gestrichen werden. Hellman & Friedman sei ohnehin nur an ImmobilienScout24 und AutoScout24 interessiert, daher könnten Marktplätze wie FriendScout24 verkauft oder geschlossen werden. Aber auch bei ImmobilienScout24 und AutoScout24 könnten Stellenstreichungen, besonders in Produkt, IT und Finanzen, anstehen.

Update 14:45 Uhr
Mittlerweile gibt es eine offizielle Pressemitteilung von Scout24. Greg Ellis wird CEO der Scout24-Gruppe. Martin Enderle wechselt ins Advisory Council und steht weiterhin beratend zur Verfügung.

Greg Ellis:

„Scout24 ist international bekannt für großartiges Wachstumspotenzial. Ich freue mich sehr darauf, das Wachstum und die Innovationen weiter zu beschleunigen. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden wir das Unternehmen weiter auf ein weltweites Spitzenniveau für unsere Kunden entwickeln.“

Patrick Healy, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Hellman & Friedman LLC:

„Die Deutsche Telekom und Martin Enderle haben die Scout24-Gruppe zu einer der stärksten Online-Plattformen in Europa entwickelt. Mit Greg Ellis bekommt das Unternehmen einen der weltweit renommiertesten CEOs in der Digital Media-Branche, um auf dem Erfolg von Martin Enderle aufzubauen und das nächste Kapitel seiner Wachstumsgeschichte schreiben zu können.“