Mit der englischen Businessplan-Vorlage für ein Online-Portal zum Kauf und Verkauf von Immobilien wird es bestimmt klappen. Die Vorlage enthält aktuelle Daten und Statistiken und ist seit Jahren praxiserprobt und sofort einsetzbar. Und das für nur 99 Euro. Na dann kann ja nichts mehr schiefgehen. Bald gibt es bestimmt einer Welle von neuen Immobilienportalen.
So wie sich das liest, ist das aber nur der reine Businessplan. Also das BWL-Geseier mit fiktiven Zahlen, um Banken und VC-Geber zu beeindrucken. Eine innovative Geschäftsidee vermute ich dahinter nicht.
IMO ist der Immomarkt mehr als gedeckt. Nischen gibt es kaum noch. Kostenlose Immoportale gibt es auch schon. Von daher bedarf es IMHO schon eines innovativen Ansatzes á la „Immo 2.0“ – also irgendwie im Web2.0 Stile. Zumindest werfen dafür in Amiland momentan viele Firmen Geld hinterher. Und in „Euro am Sonntag“ hat es das Web 2.0 gestern auch auf das Titelblatt geschafft. Man darf also gespannt sein …
Ja, auf jeden Fall. Das war auch nicht wirklich ernst gemeint. Hab das [ironie][/ironie]-Tag vergessen 🙂
Ich habe den Ironie-Funken durchaus erkannt. 😉 Wollte aber dennoch versuchen, daraus eine sachliche Diskussion zu Nischen im Immosektor zu starten.
Ok, sorry. Da war ich zu schnell auf dem abschicken-Button 🙂
Ich denke auch, daß es im allgemeinen genug Immobilienportale gibt. Den 3-4 Großen wird wohl kaum jemand in absehbarer Zeit ernstzunehmende Konkurrenz machen können. Dabei fällt mir das Fazit ein, zu dem Oliver Obermann von Immo Media Consult in einem Artikel in der „Immobilien vermieten“ gekommen ist:
„Eine Nivellierung des Gesamtmarkts ist nicht festzustellen. Maßgebliche Strukturveränderungen innerhalb der Branche sind – abgesehen von möglicherweise bevorstehenden weiteren Portalfusionen – nicht zu erwarten. Allenfalls branchenfremde Unternehmen wie Google könnten für frischen Wind im Markt sorgen.“
Dieser Aussage stimme ich grundsätzlich zu. Ich kann mir allerdings trotzdem vorstellen, daß eine wirklich gute Idee, zusammen mit entsprechenden Marketing-Maßnahmen, auch heute noch Erfolg in diesem Sektor haben kann. Immo 2.0 ist da sicher ein guter Kandidat. Wobei das Konzept von Immo 2.0 noch entwickelt werden muß. Es reicht nicht, ein bischen Ajax, Google Maps und eine Kommentarfunktion zu mischen.
Erfolg kann man sicher noch mit regionalen Portalen oder Nischenthemen haben. Z.B. das Thema Wohngemeinschaften. Studenten die eine WG suchen, schauen nicht bei Immonet oder Scout, sondern auf Seiten wie wg-gesucht.de. Das haben die Großen nun auch gemerkt und starten sogar eigene WG-Plattformen (s. Immowelt).
Anderes Thema sind Mietgesuche. Bei welchem der großen Immobilienportale werden Gesuche prominent behandelt. Daraus ließe sich sicher auch ein Geschäftsmodell entwickeln. Z.B. nach dem Motto: Wieso müssen die Interessenten die Suche betätigen. Die Anbieter können das doch auch mal tun. Im Jobbereich klappt das ja auch.
Die Zeit des Umbruches hat bereits begonnen.
Während die großen Portale noch auf Ihre marktbeherrschende
Position setzten, sind einige kleinere auf dem Weg mehr Leistung
zu bieten.
Wo findet man denn bei den großen der Branche
schon so einfache Sachen wie:
Suchen und finden mit 2 Klicks in 2 Sec.
Integrierter Währungsrechner für Auslandsgeschäfte
Mehrsprachige Oberfläche für Ein und Ausgabe der Angebote
SSL-Verschlüsselung nach dem Login für die sensiblen Daten
funktionierende Schnittstellen ohne wenn und aber
Länderunabhängige eingabe von Angeboten
und, und, und,
Das ganze erinnert irgendwie an Dinosaurier – auch die starben aus 🙂
oder was war Fireball & Co vor Anno Google
Aber es werden meines Erachtens auch nicht die
Fertiglösungen sein, die das Rennen machen. Denn
diese sind nicht wirklich innovativ und bieten
ebenfalls nur eine (bunte) 08/15 Lösung.