Ich bin gerade auf ein 7 1/2 Jahre altes Interview mit Arndt Kwiatkowski von Immobilienscout24 gestossen. Schon lustig das zu lesen. Auf die Frage wie die Resonanz der Makler auf Vermarktung von Immobilien im Internet war, antwortete er damals
Wie überall reagierte auch bei den Maklern ein Teil aufgeschlossen und der andere mit Skepsis auf die Innovation. Inzwischen ist weitgehend unbestritten, dass elektronische Marktplätze sich durchsetzen. Gerade die starken Makler erkennen auch den erheblichen Effizienzgewinn bei der Vermarktung als wesentlichen Nutzen für sich. Hinzu kommt, dass ImmobilienScout24, als die mit Abstand meistbesuchte Immobilien-Site im deutschsprachigen Internet, die besten Vermarktungschancen unter den Immobilien-Marktplätzen bietet.
Aber auch sonst ist das Interview ganz interessant zu lesen.
[…] Originalbeitrag: https://www.immobilienportale.com/2007/11/14/damals-makler-und-internet/ […]
Und nach 7 Jahren versuchen wir nun noch einen Schritt weiter zu gehen… auf unserer neuen Makler Community Site wollen wir versuchen den Dialog Makler / Kunde zu erneuern.
Nicht mehr nur Darstellung sondern Interaktion – ganz im Sinne des web2.0 Zeitalters versuchen wir die Idee der Social Networks auf die Maklerbranche auszuweiten.
Allerdings sind wir noch am Anfang 🙂
Na da bin ich gespannt. Ich hatte vor ein paar Tagen schon mal reingeschaut. Bis auf das Forum sehe ich dort noch nicht viel von Interaktion. Aber das kann sich natürlich noch ändern.
[…] Kunden nach fünf Monaten. Damals war es ganz offensichtlich noch verdammt schwer Makler von den Vorteilen des Internets zu […]
Es ist schon interessant, wenn man die Entwicklung des Internets nachverfolgt. Ich habe als Vorstand eines Internetstartups in den Jahren 1999-2002 gearbeitet und man konnte es damals schon nachvollziehen, wie stark sich der Markt entwickeln wird.
Leider verstehen immer noch viele nicht die Kraft dieses Medieums richtig zu nutzen und denken wie damals, dass man daran vorbei kommt.
Scheinbar gibt es auch heute noch genug, welche sich gegen Technik verwehren!
Das Problem ist auch, dass der Fortschritt teilweise zu rasant passieren, sodass „Otto Normalverbraucher“ und „Otto Normalmakler“ bei diesem Tempo gar nicht mitkommen!
Einerseits wird heute immer Spezialisierung gefordert, aber andererseits sollte man ein Universalgenie sein!
zB als Makler:
– Profi quasi wie Sachverständigen Gutachter
– Profi quasi wie Baumeister
– Profi quasi wie Rechtsanwalt bzw. Notar
– Profi quasi wie Steuerberater
– Profi quasi wie Lebensberater
– Profi quasi wie IT – Spezialist
– Profi quais wie Finanzierungsspezialist bzw. Banker
– Profi …
Daher ist fast unmöglich alle Nischen komplett abzudecken! Wahrscheinlich bleibt deswegen auch der IT – bzw. Internetbereich auf der Strecke!
Und Know How extern zu zu kaufen, ist für viele wahrscheinlich zu teuer!
[Einerseits wird heute immer Spezialisierung gefordert, aber andererseits sollte man ein Universalgenie sein!]
Dies dürfte etwas sein, was sich einige Makler immer wieder zu gern einreden wollen – das Ergebnis ist dann auch häufig entsprechend.
Kein Mensch kann all diese Themengebiete tatsächlich angemessen abdecken und es beginnt eigentlich schon viel kleiner: Kein Makler kann in allen Marktsegmente gleichermaßen qualifiziert sein – insofern würden eine viel tiefgreifender Spezialisierung, mehr Outsourcing und ein Mehr an Kooperationen der Branche sicher guttun …
zumal dies nicht nur häufig die Abwicklung beschleunigen und die Qualität steigern, sondern auch mehr Freiräume für die Kernkompetenzen lassen würde.
Aber in der Theorie ist das immer viel einfach gesagt bzw. geschrieben, als es in der Praxis abläuft!
Kooperationen kosten den Maklern meistens Vertrauen und Geld! Und für die ehrlichen Makler ist es deshalb vermutlich schwierig!
Es ist halt, wie in jeder Branche: die ehrlichen habens vermutlich schwieriger! 🙂
Man sollte aber nicht alle Immobilienmakler über einen Kamm scheren! Es gibt in jedem Beruf solche und solche!
[Aber in der Theorie ist das immer viel einfach gesagt bzw. geschrieben, als es in der Praxis abläuft!]
Das ist doch eine Behauptung, die erst einmal mit Erfahrungswerten belegt werden muss.
Richtiger ist wohl, dass man sich ziert den Kuchen zu teilen, anstatt lieber mehr Geschäft zu machen. Ich weiß auch nicht, was es mit Vertrauen zu tun haben soll, wenn man „echte“ Experten involviert – das Gegenteil, als behauptet, dürfte der Fall sein. Die Akzeptanz wird mit dem Einbringen von mehr Fachkompetenz analog steigen.
Echte Experten ? Unter Maklern gibt es keine „echten Experten“ !
Jetzt wollen wir nicht wieder auf dem Hanse-Verbund rumreiten -da warten wir ja noch auf (sichtbare) Ergebnisse (Sollte nicht schon jetzt gestarten worden sein ?). 😉
Im Grunde kann man sich auf „seinen Kuchen“ konzentrieren, wenn man diesen groß genug definiert. Das Problem ist allerdings die mangelnde Betriebsgröße, die einfach keine/kaum „overheads“ ermöglicht – deshalb auch keine Fachleute in Maklerbüros bzw. kaum „outsourcing“.
Warum greifen denn Makler zu Hausverwaltung und Verwalter zu Maklertätigkeiten ? Weil sie hoffen, da noch einen schnellen (oder sicheren) Euro zu machen – besonders „top“ finde ich die Kombination Hausmeisterdienst/Verwaltung.
Ich bin allerdings gespannt, mit welche „cycle-of-excellence“ der Immobilien-Hase auftritt. 🙂
@ derherold
Natürlich gibt es Experten, wenn auch meistens nur in einem kleinen Segment und alles andere gehört eben in die Hände Dritter – wobei wir wieder bei der fehlenden Bereitschaft zu Kooperationen und Gem.-Geschäften wären ;-(
Ja, Konzentration, darin wohl wohl eines der Geheimnisse der Zukunft. Kein mensch braucht irgendwelche Objekte jwd oder solche, für die er keine Kunden hat.
Und was die „Zusatzgeschäfte“ angeht, ein Graus – darf’´s noch etwas mehr sein? Dies gilt für meinen Geschmack übrigens auch für die Finanzierung – auch hier finde ich externe Kooperationspartner die bessere Lösung.
(mit diesem Thema hab‘ ich schon einmal Seiten gefüllt 😉 )
Die Hanse kommt – keine Angst, nur wird sie keinen Einfluss auf die Firmenphilosophien haben, die müssen die Herrschaften schon selbst entwickeln …
Meiner Meinung nach sollte man sich einen jungen IT Experten einstellen, der Ahnung Blog Marketing, email Marketing, SEO Optimierung hat. wir machen das seit 1 Jahr sehr erfolgreich und sparen Geld. Keine Werbungskosten bei Google und trotzdem 1. Seite, Kundenbindung durch Information und Weiterempfehlung etc.
Unser Mitarbeiter studiert und arbeitet nebenbei bei uns, ok er kosten 1000 € im Monat, aber das hat sich längst rentiert.
*Und was die “Zusatzgeschäfte” angeht, ein Graus – darf’´s noch etwas mehr sein? Dies gilt für meinen Geschmack übrigens auch für die Finanzierung*
Wir denken mal, dass ist eine Frage des Geschmackes!
Wenn der Kunde wünscht, dass ein Makler ein Vollkonzept bietet (über die Werbung, Besichtigung, Vermittlung, Finanzierungsberatung und vermittlung, Notartermin, Versicherung, ..) dann soll der Kunde das auch bekommen!
Wenn der Kunde nur das Haus möchte, auch ok, dann soll er es auch bekommen!
Klar kann man geteilter Meinung sein und ich habe ja auch gar nichts gegen Vollkonzepte – nur eben nicht aus einer Hand.
Das sieht dann übrigens auch besser aus und macht den Makler nicht „noch teurer“(!), denn zusätzliche Prov.-Einnahmen werden zukünftig offen gelegt werden müssen. D.h., der Kunde sieht, der M. erhält, z.B. bei einer zus. Finanz.-Vermittlung, nicht nur 5 oder 6% Court., sondern on Top noch einmal 1,2, oder 3%.
„Vollkonzepte“ sind u.a. bei Einsatz öffentlicher Fördermitteln durchaus üblich; im Bereich „leichter“ Unterstützung bei (Aus-/Um-/Neu-)Bau ist auch nicht selten, z.B. durch „kostenpflichtige“ Bauvoranfragen.
Die „Ausgliederung“ diverser Nebenleistungem, die ja durchaus konzeptionell (mit-)angeboten werden können, halte ich für die elegantere Variante.
Zum einen kann man sich durch die Einschaltung eines exteren Dienstleister, z.B. Finanzierungsvermittlung, zusätzliche „Vertriebs-Power“ holen, d.h. ich habe einen weiteren Fürsprecher.
Ich habe z.B. die Erfahrung gemacht – nur nebenbei – daß im Bereich Umwandlung/Wohnungsprivatisierung diejenigen die schlechteren Verkaufszahlen (und damit auch Einnahmen) realisierten, die „im eigenen Haus“ z.B. auch Finanzierungsmodelle erstellten – die Einschaltung von Externen zeigte sich als Segen.
Zum zweiten ist „man“ irgendwann am Ende der eigenen Kompentenz angelant und nicht jeder Kunde liebt „Improvisiererei“ – für den Makler ist es wichtig (sollte es wichtig sein) „alles“ zu tun, um in seinem Primärgeschäft erfolgreich zu sein. Gegen Empfehlungen, auch Kundenvermittlungspauschalen ist doch nichts einzuwenden.
Allerdings empfiehlt es sich schon, „ein bißchen Ahnung“ von (fast) allen bereich der Immobilienwirtschaft zu haben – ein inkompetenter Partner versaut einem das Geschäft und es gibt immer noch Kunden, die das „an die Hand nehmen“ nicht nur akzeptieren, sondern benötigen.
In der FTD gibt es einen neuen Bericht über Arndt Kwiatkowski und die Anfänge von ImmobilienScout24.