Die Immobilien Zeitung hat ihre Leser befragt, welche Berufe in der Immobilienbranche das größte Ansehen geniessen. Dabei landeten Wohn-Immobilienmakler mit weitem Abstand auf dem letzten Platz, gefolgt von Gewerbemaklern. Auf den vorderen Plätzen stehen Architekten, Immobilienjuristen, Ingenieure und Immobilienbewerter.
Maßgeblich für das Ranking waren die Faktoren Kompetenz, Preis-Leistungsverhältnis und Kundenorientierung. An der Umfrage nahmen 1.700 Leser teil. Die Hälfte der Befragten gibt den Immobilienmakler zudem die Schuld am schlechten Gesamtimage der Immobilienbranche.
Na da möchte ich doch mal Zweifel anmelden. Architekten stehen in Punkto Kundenorientierung auf den vorderen Plätzen? Warum habe ich dann so viele Kunden, denen ihr Architekt vollkommen an deren Wünschen vorbeiplanen wollte?
Die Makler sind hingegen oft selber schuld. Nicht die guten, die ihren Job wirklich ernst nehmen, sondern die selbsernannten Möchtegernmakler.
Gerhard
Ah, es geht weiter …;-)
Ich vermute, daß Architekten, Juristen, Ingenieure im Ansehen so weit vorne stehen, hängt mit dem zusammen, was unter „Kompetenz“ gesehen wird. Architekten haben den „Glamour-Bonus“, „Immobilienjuristen“ werden eher als „Berater“ denn als „mieser, kleiner Scheidungsanwalt“ gesehen und Ingenieure gelten zumindest als Fachidi… äh… Fachleute.
Alle drei Berufe haben gemeinsam, daß man ein Studium benötigt; alle drei Berufe haben gemeinsam, daß sie eine (wenn auch unterschreitbare) Festlegung ihrer Tarife haben (u.a. HOAI).
Daß „freischaffende“, „irgendwie in den Beruf hineinrutschende“ Makler vergleichsweise schlecht abschneiden, ist selbstverständlich.
Unser „Vorteil“: So viele reine „Immobilienjuristen“ gibt es nicht und so werden die meisten schnell im Ansehen wieder zum „mieser Anwalt, der meinen Prozeß verloren hat“, Architekten können sich keine Aufträge/Einkommen ad hoc verschaffen und einige knabbern am Hungertuch (verdingen sich gar als Makler !) und der BauIng war in den 90-igern der „Todes-Job“, d.h. keine „ordentliche Tätgikeit“ hat mehr Jobverluste hinnehmen müssen … mit Ausnahme vllt. von „Offiziere der Grenztruppen der DDR“. 😉
Der Nachteil des Maklerstandes ist, dass diesen Beruf jeder ausüben kann, genau wie bei uns Hausverwaltern. Deswegen sind auch so viele Bettkantenverwalter / makler dabei. Unsere Kunden selektieren zwar, und irgandwann setzt sich Qualität durch… aber es dauert und in der Zeit wird wirklich viel „kaputt“ gemacht
Das man mit einer excellent Ausbildung noch viel mehr kaputt machen kann und üppige Werte akademisch profiliert spitzenmäßig vernichten kann , zeigen uns doch dieser Tage gerade die Banker, Fondmanager, Analysten, Wirtschaftsjounalisten und all die anderen großen und kleinen Krisenprofiteure.
Was haben denn Banker, Analysten & Co. mit „excellent Ausbildung“ zu tun ? Für „alles auf die 17“ brauche ich doch kein Diplom.
BTW: @Ralf, was sagen denn Hamburger Immobilienmakler ? Was ist der Trend: Inflation oder Deflation, Währungsschnitt oder nur Rezession ?
@ derherold >“alles auf die 17″
Mit Diplom wirkt die Empfehlung aber glaubwürdiger und rhetorisch ist man auch besser, wenn es um die Einwandbehandlung geht, warum es doch die „13“ war 🙂
>Inflation oder Deflation, Währungsschnitt oder nur Rezession ?
Wer will das schon wirklich wissen? Die Kunden kaufen. Oder mieten. Das Geld ist ja da. Viele ziehen ihr Geld halt aus anderen Sachen raus und investieren lieber ins eigene Heim.
[… Das Geld ist ja da. Viele ziehen ihr Geld halt aus anderen Sachen raus und investieren lieber ins eigene Heim. …]
Ja, wenn’s denn noch was zu ziehen gibt 😉
Problematisch sehe ich eher die Medienberichterstattung. Auf der einen Seite wird von Wertverlusten, auch bei Immobilien geredet, auf der anderen von steigender Nachfrage. Dat passt nicht.
Folge Preisforderungen bleiben auf hohem Niveau, was bei gleichzeitigen Kapitalverlusten vllt. nicht die Nachfrage veringern wird, jedoch die Preisakzeptanz.
„…was (…) vllt. nicht die Nachfrage verringern wird, jedoch die Preisakzeptanz.“
Was exakt das Gleiche ist.;-)
Nööö, derherold, dat is nich dat Gleche, nur der Ausgang ist der selbe :-)))
Der österreichische Konsument hat übrigens just Immobilienmakler „gecheckt“. Sein Ergbenis: Nix zu nörgeln.
Hier der Link zur OTS Aussendung: http://www.ots.at/presseaussendung.php?schluessel=OTS_20081021_OTS0048&mabo=1
… obwohl der vorletzte Absatz „Allein-Vermittlungs-Auftrag“ ziemlich konfus ist. 😉
Auf der Suche nach einer Wohnung in Hamburg habe ich mich über Makler sehr geärgert. Es ist sicherlich ein Problem, dass heute keine höheren Vorraussetztungen erfüllt werden müssen, um Makler zu werden. Nicht nur, dass ein Makler zu zwei Terminen nicht erschienen ist, ich wurde häufig vertröstet und die Form ließ auch zu wünschen übrig. Letzlich habe ich eine Wohnung über orangeimmo.de gefunden und konnte mir so die Maklercourtage sparen.
Ich finde es z.B. gut, daß man keine höheren Voraussetzungen erfüllen muß, um ein Immobilienportal zu betreiben.
Besonders beeindruckt bin ich von dem Versuch, praktisch ohne Marketing einen Markt durchdringen zu wollen.
@derherold
Durchdringen 😉 man freut sich doch scheinbar schon, wenn man sein eigenes orange county gefunden hat. Aller Anfang ist schwer…
@ Daniel
…wenn man(n) sonst keine Hobbys hat warum nicht. Mein Eindruck bei solchen ’startups‘ ist allerdings, das mehr Banner- und Adworks-Werbung drin ist , als Objekte. Ob das gewollt ist?
Das Problem sind fehlenden Voraussetzungen hinsichtlich Qualität. Viele Immobilienmakler haben noch nie selber eine Immobilie gekauft – oft fehlt nicht nur das Wissen, sondern auch das Verantwortungsbewußtsein.
Oft ist es das Auftreten der Immobilienmakler – Mitte 20, Gel in den Haaren und ein schnelles Auto genügen nun mal nicht als Qualifikation.