Nachdem ich gerade bei der FTD den Artikel Springer schlingert gelesen habe, in dem unter anderem von gefloppten Online-Beteiligungen wie PropertyGate.com und Qivive die Rede ist, habe ich mal kurz gegoogled und musste schmunzeln, als ich auf diese ASV-Pressemitteilung von 2000 gestossen bin, in der die 25,1-prozentige Beteiligung an PropertyGate bekannt gegeben wurde.
[..] PropertyGate.com ging am 20. März diesen Jahres als Full-Service-Provider für Makler, Bauträger und Immobiliensuchende online. Nach nur fünf Monaten haben sich bereits 250 renommierte Unternehmen PropertyGate.com angeschlossen. Mit über 1 Million PageImpressions im Monat (Juli 2000) gehört PropertyGate.com inzwischen zu den meist besuchten Immobilienplattformen. [..]
250 Kunden nach fünf Monaten. Damals war es ganz offensichtlich noch verdammt schwer Makler von den Vorteilen des Internets zu überzeugen. Was wird wohl die nächste große Sache sein?
Ja, man kann darüber schmunzeln oder auch einfach nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Ohne dem Herrn oder anderen zu Nahe treten zu wollen, aber es ist doch immer wieder das Gleiche, wenn sich so genannte Manager auf unbekanntes Terrain begeben.
Wir kennen das doch z.B. auch von Daimler, die fliegen lernen wollten und sauber abgestürzt sind und von vielen anderen „Denkmalerrichtern“, denen es offensichtlich einfach zu leicht gemacht wird ihren Spielereien zu fröhnen. Früher oder später wird das dann noch mit der satten Abfindung entlohnt.
Macht ein anderer sein Unternehmen dagegen richtig wertvoll (Esser/Mannesmann) und sind die Aktionäre die Spieler, die den Hals nicht vollkriegen können, dann zerrt man die Leute vor Gericht.
Na dann schaun wir doch mal, was der Telekom Vorstand in Sachen Internet kann und wer am Ende Recht behält: Ich zumindest glaube, dass das ein oder andere Milliönchen schon vor dem Ofen liegt … wo die doch schon Probleme haben, Ihre Seiten überhaupt durchgängig erreichbar zu machen, weil die leitungen kollabieren.
Was der Herr Probst meint ist, daß viel (Aktionärs-)Kapital vernichtet wird, wenn Manager versuchen, in unternehmensfernen Bereichen zu diversifizieren.
Ob er da allerdings *mannesmann* als positives Beispiel hätte hervorheben sollen, da „TK“ wohl nicht zu traditionellen Geschäftsfeldern eines „Röhrenwerkes“ gehört …
Im übrigen sind auch Manager nur Surfer der jeweiligen Modewelle, was die verschiedenen Bemühungen um Div. und Fokussierung zeigen.
Aber war das dies Mehr´sche Frage ?
ME wird die „nächste große Sache“ unserer Branche eine Lösung, die die Transparenz eindeutig verbessert. Dazu kann eine imakler-Lösung werden, ein Verbund wie *Hanse* (wenn ich es richtig verstanden habe 😉 , größere Kundennähe durch „maklerserach“, Strukturbereiniung bei den Maklerunternehmen.
Ich persönlich hätte gerne eine (starke) Ausdehnung der „Putzerfischchen“ rund um den Immobilienverkauf: widgets mit Marktinfo, transparentere Beratungsleistungen, mehr Blogs, Maklerpubikationen, maklerorientierte Werbeagenturen, „Personalentwicklung“ bei Immobilienmaklern.
Ich kann dem herold nur beipflichten, was die widgets und Transparenz angeht. Dies wollen wir bei http://www.nuroa.de auch einführen. Widgets, denn der User wird in Zukunft nicht all die Info, die er benötigt auf einer Seite finden, sondern anhand von widgets verschiedener Quellen zusammenfügen, siehe hierzu http://www.pageflakes.com, http://www.netvibes.com und igoogle. Transparenz ist natürlich ein heisses Thema. Die Frage wird hier für die Portale immer sein, ob sie pro-Makler oder pro-Benutzer orientiert sein wollen.
Tja, @Laki, gleich ein Schlag ins Kontor. Jeder Portalbetreiber muß sich – das haben wir hier auch schon an-diskutiert – entscheiden, ob er bzgl. „Transparenz“ auf Konfrontations- oder Kooperationskurs geht.
Um die notwendigen „Listings“ zu haben, vermeiden einige Portale „Ärger“ mit ihrer zahlenden (Gewerbe-)Kundschaft, was dann häufig den Nutzen für die Verbraucher einschränkt.
In Punkto „widgets“ gefällt mir aus Maklersicht *vflyer* und *altoscharts* … in der Tat glaube ich, daß Web2.0 durch eine Individualisierung der „Datenabfrage“ Anstöße liefern wird.
@ derherold
Nur Kurz: Es ging mit hier nicht um Kerngeschäft, sondern um G+V.
Aber vielleicht hätte ich tats. ein beseres Bsp. nennen sollen.
Transparenz ist sicher wichtig und nötig, dass wird sicher auch bei der Hanse so gesehen. Soweit mir bekannt ist, sind entsprechende Maßnahmen bereits geplant und/oder sogar gar schon eingeflossen. (Übrigens auch ein Thema bei mir, denn ohne Tranp. und klare Abgrenzung werden Sie keine Nähe bekommen und vor allen die „Schlechten“ nicht vom Markt).
Maklerpublikationen und maklerorientierte Werbea. würde ich gerne durch „Neutrale Aufklärer“ ersetzen. Eigenwerbung und Selbstvermarktung wird nur bedingt funktionieren können – ich denke das bedarf keiner ausf. Erklärung.
widgets halte ich für eine gute Idee. Allerdings sollten sie nicht, wie bspw. bei Amazon, veränderbar, manipulierbar, sein.
@ derherold bzgl. *altoscharts*: statistische Marktdaten sind für den Investor natürlich sehr interessant, der gemeine Wohnungssuchende ist da vielleicht überfordert. Aber ich hab mich noch nicht richtig mit dem widghet auseinandergestzt.
Mobile Dienste sind sicherlich sehr interessant für IM-mobilien, so paradox das auch klingen mag. Der Immobiliensuchende ist ja nicht flexibel, was die Lokation angeht. Interessant wird es dann, wenn der Suchende, live Wohnungsanzeigen und weitere ortsbezogenen Info erhält, während er sich vor Ort aufhält, wie etwa der Dienst von immoscout. Dies wird wohl ein Standardservice sein, sobald InternetgebÜhren über Handy sinken.
Was die Transparenz angeht ist sicherlich der tradeoff zwischen „Ärgervermeidung“ und Verbrauchernutzen zu überprüfen.
@Stephan Probst als „neutraler Aufklärer“ sollten die User bestimmen wer „schelcht“ ist. Wer eine schlechte Bewertung bekommt sollte sich anstrengen, um dann wieder besser bewertet zu werden, naiv gesagt.
@ Laki
Stimmt, das ist aus meiner Sicht einigermaßen naiv. Der Kunde kann nicht neutral bewerten, so wie der Makler keine objektive Selbsteinschätzung abgeben kann.
*Altoscharts* ist vor allem gut für die „Meta-Diskussion“. Die Preisstagnation ist in den USA eben nicht „überall“ anzutreffen. Die *charts* helfen, die jeweilige Region(!) einschätzen zu können.
@Laki, damit dies hier ´mal klar ist: ob ein Makler „schlecht“ ist, entscheidet @Probst. 😉
Es gibt im DL-Bereich kaum Möglichkeiten, „objektiv“ eine Leistung zu beschrieben, zumal mit einem „fremden Produkt“ gearbeitet wird. Reviews und „unabhängige“ Bewertungen von HP-Auftritten, Exposée, etc. können aber helfen.
Trotzdem: im Ruhrgebiet gibt es eine Maklerin, die lokal recht erfolgreich ist aber unter Fachleuten als „gnadenlos inkompetent“ beschrieben wird. Wie kann man das erklären ?
„It´s the marketing, stupid.“ 🙂
Was die Maklerin im Ruhrgebiet angeht ist meine Vermutung, dass sie wohl eine gute Verkäuferin sien mag. Makler sind Verkäufer, wenn sie mit dem Kinden gut umgehen können, müssen sie garnicht so kompetent sein, sondern gegenüber dem ahnungslosen Kunden nur als kompetent wahrgenommen werden.
Sind nun Zahlen als objektiver Massstab wie Umsatz pro MItarbeiter oder so etwas unnütz um zu bewerten? Naja es kommt wohlk immer darauf an wer bewertet, wie er misst, etc
@ derherold
Richtig, nur „unabhängige“ können helfen die Transparenz zu verbessern und unabhängig können nur unbeteiligte Dritte sein. Ich will übrigens gar nicht über Maklerleistungen richten, denke jedoch, dass es überall Steigerungspotenzial gibt – selbstv. auch bei mir – undzwar reichlich 😉
Das Bsp. der Ruhrmaklerin ist gut – soll ja auch Franchiser geben, die vom Ruf, von Image leben und in der Fachwelt wenig angesehen sind.